Gewicht

168cm - 65() 64() 63() 62() 61() 60() 59() 58() 57() 56() 55(x) 54() 53() 52() 51() 50() 49() 48()

12. Mai 2019

Dieser Mauer in mir, ich hab sie unbewusst aufgebaut aber immer mehr wird mir bewusst wofür sie da ist. Sie will mich schützen, sie will nicht das ich den selben Schmerz wieder erleiden muss. Aber sie hindert mich auch daran wieder vollkommen glücklich zu werden. Ja, ich bin nicht mehr so traurig, ich muss nicht mehr weinen, ich sterbe nicht mehr innerlich. Doch das positive ist auch nicht mehr so ganz da. Wann hab ich das letzt mal so richtige Freude gespürt? Wann konnte ich mich das letzte mal so wirklich freuen? Von herzen lachen? Wann habe ich das letzt mal gelächelt, weil alles gut war und nicht weil es von mir verlangt wird auszustrahlen das alles gut ist? Und ich weiß nicht ob ich will das meine Mauer einreißt, manchmal, diese Momente in denen die Steine anfangen zu bröckeln, hab ich Angst. Schreckliche Angst was ich fühle wenn ich wieder fühle. Was ist das für ein Leben? Ein behütetes. Ich behüte und beschütze mich selber, aber so werde ich nie mehr ganz glücklich sein. Und ich frage mich ob es sich dafür lohnt. Lohnt es sich dem Schmerz zu entgehen und dafür nicht mehr lachen zu können? Lohnt es sich nicht mehr weinen zu müssen und dafür keine Freudentränen mehr zu verlieren? Ich weiß nicht was das richtige ist, also mach ich einfach so weiter wie bisher, das schlimme ist, dass ich damit meine Entscheidung auch treffe. Indem ich nichts mache, nichts ändere, entscheide ich mich. Aber aufzustehen und raus zu gehen... ob das das richtige ist. Gut, das weiß man nie, bis man es tut.

Du weißt nie ob du den richtigen Weg gehst, erst wenn du ihn gehst. Man kann seine Richtung doch jederzeit wechseln, denke ich mir und starre stumm in die Ferne meines Weges der vor mir liegt und setze einen Fuß vor den anderen. Man kann doch ausbrechen, denke ich mir und streiche sanft über meine goldenen Gitter die mich ringsum einhüllen. Sag was, denke ich mir und schaue an mir runter an den Platz wo mein Herz sein sollte. Wo bist du nur, mein Herz? Ich wünschte ich könnte dich zurückholen aus deinem Versteck und dir sagen das alles gut ist und das du keine Angst vor Gefühlen haben musst. Ich wünschte ich könnte dir sagen das ich immer an deiner Seite stehe und dir zuhöre. Aber es glaubt mir nicht.. wie denn auch? Viel zu oft und viel zu lange habe ich die Schreie gekonnt überhört, so getan als würde ich es nicht spüren. Und jetzt bist du weg, mein Herz. Und ohne dich ist es in mir so schrecklich kalt und leer. Bist du bei jemand anderem? Verkriechst du dich gerade in einen Schoß und weinst weil ich mich nicht für dich entschieden habe sondern für den Weg der mir am einfachsten erschien? Es tut mir leid. Es tut mir leid das ich mich für die Vernunft entscheide, immer und immer wieder, weil es als einzig richtig erscheint. Doch ist es richtig sich selbst zu betrügen?

Über mich

“Kotzt und hungert und ritzt und sauft, weil ihr all das nicht mehr fühlen wollt. Kotzt und hungert und ritzt und sauft, weil ihr was zum Betäuben braucht, und es funktioniert. Eine Zeit lang. Aber dann wird das Betäubungsmittel zur Droge, und dann ist es auch schon zu spät, weil ihr euch das Gift inzwischen spritzt, direkt in eure Seelen.” -Wintermädchen