Gewicht

168cm - 65() 64() 63() 62() 61() 60() 59() 58() 57() 56() 55(x) 54() 53() 52() 51() 50() 49() 48()

15. November 2019

Was lange währt wird endlich gut, sagten sie.

Ich schneide mich nicht mehr, ich versuche normal zu essen, ich gehe zur Arbeit und ich gehe zur Schule, schreibe gute Noten und trage die meiste Zeit ein Lächeln in meinem Gesicht.
Doch geht es mir gut?

Ich weiß es nicht, ich habe keine Ahnung. Es gibt Tage da merke ich nichts, da fühle ich nichts, auf eine positive Art. Ich stolziere durch meinen Alltag und nehme so gut wie nichts wahr. Ich funktioniere. Tag ein Tag aus.
Umso mehr falle ich wenn es mir schlecht geht. Wenn ich nicht weiß wo oben und unten ist und ich nicht dazu in der Lage bin meinen Alltag zu schaffen. Meistens stehe ich trotzdem auf und schminke mir das fehlende Lächeln, doch an manchen Tagen pralle ich auf den Boden der Tatsachen.
Ich bin nicht gesund. Ganz und gar nicht, auch wenn ich das von mir erwarte, wenn ich das überwiegend denke. Ich bin es nicht und ich kann es wahrscheinlich nie ganz ändern.

Die Probleme mit dem Essen bleiben, mal geht es mir besser und ich bin stabil.. Alle sind froh das ich wieder zugenommen habe, ich auch nicht. Manchmal kann ich nicht essen und manchmal esse ich zu viel. Mal wiege ich 48kg und dann 58kg..

Das Leben belastet jeden, jeder hat sein Päckchen zu tragen. Ich muss nur aufpassen das ich nicht zu leicht werde meinen schweren Koffer zu heben. Das ist meine Aufgabe, jeden Tag dafür zu kämpfen nicht zurück zu fallen und gleichzeitig eine gute Beziehung zu führen, den Haushalt zu meistern und auf der Arbeit zu erscheinen. Wars das schon? War das alles?

Das aufregendste in den letzten Jahren war mein Seitensprung und die darauffolgenden Konsequenzen. Und nun schreibe ich das und habe vor nächstes Jahr zu heiraten. Wird keinem gefallen. Wie lange bin ich noch stabil? Es ist nur eine Frage der Zeit bis meine Gedanken mich erdrücken und alles um mich herum wieder dunkel wird.

Ich muss nur lang genug aushalten, denke ich mir. Lange genug mitspielen bis ich selber daran glaube.

Ps. Es ist immer wieder schön hier her zurückkehren zu können.

2 Kommentare:

  1. Irgendwie habe ich mich in deinen Zeilen wiedergefunden. Und ich will dir widersprechen, aber irgendwie stimme ich allem schweigend zu.
    Ich weiß nicht genau, aber vielleicht will ich dir ja nur sagen, dass es dir nicht nur alleine so geht, dass es irgendwie jedem so ergeht. Und wahrscheinlich ist das okay, auch wenn es sich für uns nicht danach anfühlt.
    Was lange währt, wird endlich gut - das sagen sie, das sage ich. Und vielleicht steckt darin ein Fünkchen Wahrheit und vielleicht dürfen wir nur niemals aufgeben, daran zu glauben

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    1. Dankeschön, für das Fünkchen Wahrheit das du mir damit geben möchtest. Ich hoffe sehr dass dieses Fünkchen, für alle die es brauchen, ein Waldbrand wird um alles niederzubrennen was uns daran hindert zu glauben das alles besser werden kann!

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Über mich

“Kotzt und hungert und ritzt und sauft, weil ihr all das nicht mehr fühlen wollt. Kotzt und hungert und ritzt und sauft, weil ihr was zum Betäuben braucht, und es funktioniert. Eine Zeit lang. Aber dann wird das Betäubungsmittel zur Droge, und dann ist es auch schon zu spät, weil ihr euch das Gift inzwischen spritzt, direkt in eure Seelen.” -Wintermädchen