Gewicht

168cm - 65() 64() 63() 62() 61() 60() 59() 58() 57() 56() 55(x) 54() 53() 52() 51() 50() 49() 48()

10. November 2014

62,5 Kilo schwerer Arschtritt..

.. der dann im Endeffekt auch nichts gebracht hat.

Es macht nichts mehr Sinn. Monoton gehe ich in die Schule, auch wenn ich eigentlich überhaupt nicht gehen will. Monoton erledige ich meine Schularbeiten (oder auch nicht, haha) und versuche gleichzeitig mit meinen Klassenkameraden ein wenig Spaß zu haben. Dann gehe ich nach Hause, oder fahre je nachdem. Kurz darauf fresse ich los und bereue es direkt wieder. Dennoch fresse ich weiter und am Ende des Abends nehme ich mir wie jedesmal vor "Morgen anzufangen". Tag für Tag der selbe Kreislauf und kein Ausbruch in Sicht. Tag ein Tag aus lebe ich in diesem Rhythmus. Außer natürlich am Wochenende. Da mach ich natürlich noch mehr: schlafe lange, fresse, lese, gucke Fernseh. Fertig.

Wie man oben schon vermuten kann wiege ich 62,5kg, aber ich bin mir ziemlich sicher das dazu auch noch Magen- & Darminhalt gehört. Weshalb mein erhoffter "Arschtritt" seine Wirkung bei mir ein bisschen verfehlt hat. Eigentlich dachte ich, ich würde heulend zusammenbrechen oder schreien. Zumindest total Enttäuschung hätte in mir aufbrodeln müssen.. Aber da war nichts. Kälte. Leere. Oder eben Übervoll. In der Schule und auch schon vorher hab ich mich dann einfach so dermaßen Fett gefühlt, also hätte ich über Nacht 10 Kilo zugenommen. Meine Oberschenkel waren plötzlich 20x größer als sonst und auch mein Bauch definitiv schwabbeliger als üblich. Den ganzen Tag lang hab ich versucht mein Speck zu verstecken.. Hab mir einen Schal auf den Schoß gelegt, als wir uns mit einem Stuhl in den Kreis setzen mussten. Bin rum gelaufen, damit niemand mich länger betrachten konnte. Immer wieder wenn ich an einem Fenster vorbei lief, kam der Gedanke: „Hmm, so fett bin ich ja gar nicht. Ich bin doch ziemlich normal, oder?” 2 Minuten später aber, wenn ich abermals an mir herunter guckte, spürte ich diesen Stich im Herz, der mir verriet: „Daran ist nichts normal! Fett bist du! Oder zumindest pummelig! Moppelig! Schwabbelig!” Der Spiegel belügt mich und nur Fotos zeigen mir die Wahrheit. Doch ich mache nicht viele Bilder, gerade wegen diesem Grund. Wenn ich mich fotografiere kann ich nichts mehr verstecken. Ich sehe mich, voll und ganz. Fett und übergroß.

Zu alldem kam, das ich am Nachmittag "Mädchengruppe" hatte, so etwas wie eine AG, hab ich aber glaub ich schon mal erwähnt. Jedenfalls, am Anfang war es eigentlich ganz okay, wir haben aus einem Buch vorgelesen und uns manchmal über das Erfahrene unterhalten. Bis das Thema Bulimie von irgendeinem Idiot in die Runde geworfen wurde. Am Ende ging es nur noch um so etwas. Bulimie, Magersucht, Diäten.. 5 von 9 (mich eingeschlossen), haben sich demnach schonmal absichtlich übergeben. Das hab ich natürlich nicht erzählt, aber ich hab das einfach mal festgestellt. In Mädchengruppe bin ich stiller Zuhörer.. M. aus meiner Klasse macht Momentan seit einer Woche eine "Zitronen Diät" und hat 5kg abgenommen. Noch weitere 5kg möchte sie dadurch abnehmen. Alle reden auf sie ein. Das sie damit aufhören soll, das es gefährlich ist und nicht gut. Sie bleibt standhaft und sagt das sie sich davon jetzt nicht mehr abbringen lässt. Thema beendet. Frau E. sagt ihr noch, dass sie sich jetzt sorgen macht und das sie doch bitte wieder essen soll. Sie meinte auch noch zu ihr das sie ihr auch gerne einen Essensplan macht, damit sie nicht direkt alles wieder zunimmt durch den Jojo Effekt, der dann entstehen wird. Dann sprechen wir noch darüber, das wir alle anscheinend ja einen sooo wundervollen Körper haben und wir kein Gramm abnehmen müssen. (Klar müssen das die meisten auch nicht. Bzw. keiner. Die sind alle schön so wie sie sind.. Außer ich!) Sie erklärt uns, dass es vollkommen normal ist, dass die Hüfte breiter wird und dort auch Fett angelagert wird. E. aus der Nebenklasse erzählt das sie sich eine Gabel in den Hals gesteckt hat und das dies auch noch gar nicht lange her sei. Sie fragt außerdem noch, ab wie viel Kilo sie im Untergewicht wäre. Sie will wissen, ab wann sie in eine Klinik müsste. Klinik war auch noch mal ein großes Thema und lustigerweise wurde dann über die Klinik gesprochen die am nächsten liegt und zufälligerweise auch ist das auch die, wo ich eins Patientin war. Wie ihr euch vorstellen könnt, war das alles mehr als nur super super unangenehm, aber ich hab mir nichts anmerken lassen. Ich hab zugehört, zwischendurch Personen angelächelt und gelacht wenn die anderen gelacht haben. Und währenddessen fand in meinem Kopf ein Kampf im Chaos statt. Ich glaube diese eine Stunde hat mich diesmal wirklich ein bisschen überfordert. Mal wieder hab ich einen Einblick in das Leben anderer bekommen und schon wieder fällt mir auf das locker die Hälfte, wenn nicht sogar mehr, sich zu fett finden, gehungert haben oder hunger, extra gekotzt haben um abzunehmen und sonstige Dinge. Ich leide still vor mich hin während die anderen die Stunde dort wie eine Therapiestunde nutzen, oder als Aufmerksamkeitsstunde. Irgendwie ein wenig von beidem. Hoffentlich ist das Thema jetzt beendet und nächsten Montag reden wir wieder über etwas anderes. Oder vielleicht doch nicht? Ich bin hin und hergerissen, ob mich das bestärkt und interessiert oder ob es einfach nur anstrengend und 
niederschmetternd ist..

S. war übrigens nicht in der Schule. Erleichterung oder Enttäuschung?
Heute hab ich keine kuriosen Gespräche mitbekommen, zumindest nicht direkt. V. und I. sind ein paar Mal von der "Gruppe" weggegangen, aber worüber sie geredet haben kann ich nur vermuten.

Heute hab ich mit dem Gedanken gespielt meinem Besten Freund T. zu erzählen das ich abnehmen will. Bzw. gerade am abnehmen bin. Ich hab ein wenig auf Ermutigung und Unterstützung gehofft, aber da er nicht gerade der hellste ist (trotzdem ist es ein unglaublich lieber Mensch, haha), hab ich es gelassen. Ich hoffe ja immernoch das ich das irgendwann auf die Reihe bekomme und es von selber schaffe. Es kann doch nicht ewig nur Tiefs geben.

Morgen fahre ich mit meiner Mum (und anscheinend meiner Oma?) zu Ikea. Darauf freue ich mich schon, endlich kann ich nach einem neuen Bett gucken. Trotzdem hab ich irgendwie bedenken.. Was ist wenn ich keins finde? Oder ich eins finde und es ist zu groß? Oder noch schlimmer, ich finde eins das ich total mag, mein Dad kauft es mir und dann sieht es in meinem Zimmer richtig beschissen aus. Ach man, ich hab Angst. Ich will einfach nur das perfekte Bett finden, aber nachher sieht es einfach nur scheiße aus oder passt nicht in mein Zimmer. So oder so muss ich mir ein neues kaufen, denn mein kleiner Bruder bekommt dann mein Schlafsofa. Für ihn ist das viel praktischer, weil er ein kleineres Zimmer bekommt und er braucht ja mehr Platz als ich. Außerdem meint Dad noch, das es (also mein Sofa + Topper) für seine Gewichtsklasse ausreicht. Mir schießt sofort: „Danke Papa, ich weiß ich bin fett und schwer”, in den Kopf. Sinnlos, weil ich ja wirklich weiß das er Recht hat, mein Bruder ist immerhin er 9.

Ich hoffe eure Woche hat besser angefangen als meine!

P.s: Heute startet Liv's Challenge und ich bin wirklich gespannt! Viel Glück an meine Mitstreiter, haha :3

1 Kommentar:

  1. Hey, sorry dass ich so ewig gebraucht hab, um zu antworten, ich brauchte einfach eine kleine Kommi Pause.
    Die Salatsoße würze ich immer mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Currypulver und Petersilie :)
    Liebe Grüße ♥

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Über mich

“Kotzt und hungert und ritzt und sauft, weil ihr all das nicht mehr fühlen wollt. Kotzt und hungert und ritzt und sauft, weil ihr was zum Betäuben braucht, und es funktioniert. Eine Zeit lang. Aber dann wird das Betäubungsmittel zur Droge, und dann ist es auch schon zu spät, weil ihr euch das Gift inzwischen spritzt, direkt in eure Seelen.” -Wintermädchen