Gewicht

168cm - 65() 64() 63() 62() 61() 60() 59() 58() 57() 56() 55(x) 54() 53() 52() 51() 50() 49() 48()

9. August 2017

Late night thoughts

Ich denke einfach nicht drüber nach. Ich versuche keinen Gedanken daran zu verschwenden. Denn mit meinen Gedanken gebe ich meiner Angst die Macht über mich, wenn ich angst habe leitet mich nur noch dieses Gefühl und alles andere scheint unwichtig oder eher nicht so schwerwiegend. Manchmal lässt es sich mit Nebel vergleichen, mit etwas das sich über dich legt und dir zwar nicht die komplette Sicht nimmt aber es lässt dich fragend und zitternd zurück weil du nicht richtig erkennst was vor dir steht und weil du trotzdem siehst. Du siehst Dinge und verdammt du weiß nicht ob es real ist oder nicht, du weißt nicht ob es das ist was du denkst das es ist.

Atmen fällt schwer obwohl genug Luft deine Lungen flutet. Reden fällt schwer und fühlt sich an als würde es nicht funktionieren, obwohl jedes Wort das du sprichst klar und deutlich zu verstehen ist. Dein Herz verfällt in Panik und wappnet sich dafür das du wegläufst, dein Herz pumpt und pumpt immer mehr Blut durch deinen Körper um ihm die Macht zu geben zu gehen, aber wo willst du hin? Wovor willst du weglaufen, wenn du mit jedem Schritt den du gehst keine Distanz zwischen dir und dem Problem bringen kannst? Du kannst nicht vor dir selbst wegrennen. Egal wie weit du gehst, egal wie laut du schreist, egal wie schnell du rennst, du folgst dir überall hin.

Stelle dich deiner Angst. Einen Satz den man irgendwann nicht mehr hören kann und wahrscheinlich mehr von sich selbst gehört hat als von anderen Menschen, wobei diese auch gut dabei sind dir so etwas an den Kopf zu werfen ohne überhaupt zu wissen was sie damit sagen. Stelle dich deiner Angst bedeutet, stehen zu bleiben wenn man laufen will. Sich zu stellen bedeutet, nicht mehr klar zu kommen und trotzdem zu denken das alles gut wird. Sich dem zu stellen heißt das man in den Situationen wenn dein Körper Panik ausschüttet zu sagen hey es ist gar nichts passiert, du bist in Sicherheit wenn das einzige was du machen willst in die selbst zu versinken und in solchen Momenten wünscht du dir das du nichts fühlst, du wünschst dir alles zu betäuben, mit irgendwas und irgendwie. Der eine raucht sich eine tüte, der eine kippt sich Alkohol in den Rachen und wärmt seine Magen mit dem Gift und andere schlucken Pillen wie Smarties, um sich zu betäuben oder um zumindest sich nicht mehr mit dem aktuellen Problem beschäftigen zu müssen. Man lenkt sich ab und anstatt das auf gute weise zu tun, mit dingen die wirklich helfen können, auch langfristig gesehen, machen wir uns weiter kaputt. stürzen uns in die nächste Sucht und in das nächste Problem ohne das vorherige gelöst zu haben. Und so häuft sich das an, so wird aus einer Trennung ein süchtiger Mensch mit Persönlichkeitsstörung. So wird aus dem lieben Mädchen von nebenan ein aggressiver teenager mit mehr narben am Körper als Krieger.

Wir alle sind Krieger und die meisten bekriegen sich selbst. Wir stehen im ständigen Kampf gegen uns, machen Sachen zu Problemen die keine sind, verfluchen Menschen die uns helfen wollen und flüchten uns in die die nur eigennützig handeln und uns fallen lassen wie heiße Kartoffeln wenn sie keine lust mehr haben. Also anstatt sich selbst zu schlagen, weil bei diesem Kampf keiner gewinnt, du kannst nur verlieren, sollten wir aufstehen, uns die Kriegerbemalung ins Gesicht klatschen und für uns selbst kämpfen. Wir lieben uns selbst viel zu wenig um zu sagen das wir hübsch sind, stattdessen hungern wir und messen uns an zahlen. Wir lieben uns viel zu wenig um uns von Menschen zu trennen die uns nicht gut tun. Wir lieben uns viel zu wenig um uns zu vergeben das wir die falschen Entscheidungen getroffen haben und das wir sooft die Abzweigung verfehlt haben. Aber im Endeffekt macht uns all das zu dem Menschen der wir heute sind.
Wir sind gebrochen, vom leben gezeichnet aber genau das macht uns schön. Wer will schon jemand perfektes, ohne Makel, mit Haut wie Porzellan. Wir sind gebrochen und wir sollten dazu stehen. Aufstehen und raus gehen ohne langärmlige Pullis und lange Hosen, wir sollten raus gehen und der Welt zeigen das man uns verletzt hat, das wir uns verletzt haben. Und das wir trotzdem noch hier stehen. Darauf sollten wir stolz sein, das wir nach allem was wir gesehen und gefühlt haben, nach all den schlaflosen Nächten und nach all den falschen Menschen, nach all dem Druck und nach all den Panikattacken noch hier stehen und atmen, denn auch das fällt einem manchmal schwerer als man zu gibt. Du bist zu schwach für den Alltag? Du schaffst es nicht dir die Zähne zu putzen ohne zu denken du gehst kaputt daran? Es ist in Ordnung, bleib liegen und atme Liebes, atmen reicht. Und danach stehst du wieder auf.

Ich kenne kein Heilmittel. Kein Wunderkraut das alles wieder gerade rückt.
Aber manchmal hilft es einfach nicht drüber nachzudenken, sich nicht reinzusteigern und damit meine ich nicht das die Sache nicht schlimm genug ist aber manchmal muss man einfach weiter geradeaus schauen und nicht nach links oder nach rechts. Früher war die offene Schranktür auch nur gruselig wenn man hinschaute und wusste das sie offen war, hätten wir keinen Blick daran verschwendet hätten wir seelenruhig weiterschlafen können.
Also schau nicht nach links wo deine zerstörte Kindheit liegt, du kannst nichts davon ändern und hinzuschauen lässt dich nur in ein Loch fallen.
Schau nicht nach rechts wo all die Menschen stehen die dich verlassen haben, sie waren es nicht wert in deinem Leben zu sein, sie haben nicht zu dir gepasst zumindest nicht mehr, manchmal braucht man Leute nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt im Leben und dann muss man weitergehen. Wie auf einer Kirmes, egal wie toll das Geschäft ist, du willst doch trotzdem den Rest sehen, du willst doch trotzdem mit der Achterbahn fahren auch wenn dir das kleine Karussell super gefallen hat. Geh weiter und schau nach vorn, aber nicht zu weit, deine Zukunft liegt in weiter Ferne und verändert sich mit jeder Minute, mit jeder Entscheidung die du triffst und du wirst dort landen wo du hingehörst, wo du hinsollst und wo dein Leben dich nun mal hinführt. Plane nicht zu weit voraus, versuche zu genießen was du hast, wer weiß wie lange du es noch hast.
Wenn du enttäuscht wirst, vergib.
Wenn du weinst, trockne deine Tränen und lächeln.
Wenn du lachst, halte den Moment fest, ganz fest in deinem Gedächtnis, du wirst gerne zurück denken.
Und wenn du liebst, liebe aufrichtig und liebe viel, liebe mit ganzem Herzen und vor allem solange du kannst. Du wirst immer an Menschen geraten die dir weh tun, finde die Person für die es sich lohnt. Finde die Person neben der du einschlafen willst und aufwachen möchtest. Finde die Person die dich liebt genauso wie du bist und dann lasse dich nicht durch schlechte Tage betrüben oder verwirren. Dir wird es schlecht gehen, jedem gehts mal schlecht, es wird bessere Tage geben und schlechtere, die Sonne wird scheinen und nur wenn es regen gibt kannst du den Regenbogen sehen. Manchmal müssen wir schlechtes erleben um noch schöneres zu erfahren. Manchmal muss man fallen um zu wissen wer dir hoch hilft. Manchmal müssen wir uns weh tun um zu wissen wie schön es ist heile zu sein.

Denk nicht so viel, das macht dich kaputt. Du kannst dich zwar nicht vom denken abhalten, aber stoppe dunkle Gedanken bevor sie dich übernehme.

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Über mich

“Kotzt und hungert und ritzt und sauft, weil ihr all das nicht mehr fühlen wollt. Kotzt und hungert und ritzt und sauft, weil ihr was zum Betäuben braucht, und es funktioniert. Eine Zeit lang. Aber dann wird das Betäubungsmittel zur Droge, und dann ist es auch schon zu spät, weil ihr euch das Gift inzwischen spritzt, direkt in eure Seelen.” -Wintermädchen